Alles wird gut!
“Ich mag die Zukunft. Ich verbringe den Rest meines Lebens in ihr.” (Joachim Angerer, österr. SF-Autor)
Dieses schöne Zitat bildet den Auftakt zu unserem heutigen Thema, in dem wir ein wenig von der aktuellen winterlichen und politischen Kälte ablenken und uns zur Erbauung einigen klassischen und modernen Utopien zuwenden möchten.
Die Utopie kann als positiver Gegenentwurf zur jeweiligen Gesellschaft betrachtet werden und hat ihre geistigen Ursprünge bei Christine De Pizan (Das Buch von der Stadt der Frauen, 1405) und im Roman Utopia (1516) von Thomas Morus.
Louis Sebastian Mercier war wohl der erste, der die gesellschaftliche Utopie in die ferne Zukunft verlegte (Das Jahr 2440, 1771) und darf somit, obwohl die Technik in seinem Roman eine eher untergeordnete Rolle spielt, als ein Pionier der Science Fiction betrachtet werden. LeserInnen in ganz Europa waren begeistert von Merciers Ideen, Aristokraten eher weniger…
Auch in moderneren SF-Utopien steht oft das gesellschaftliche Modell im Vordergrund, so zum Beispiel bei Iain C. Banks (Bedenke Phlebas, 1987), der ein galaxieumspannendes friedliches Zusammenleben beschreibt oder bei Angela und Karlheinz Steinmüller (Andymon, 1982), wo auf einem entfernten Planeten gleich eine komplett neue menschliche Gesellschaft strukturiert wird.
Brian Aldiss verlegt diese gesellschaftliche Neugründung auf den Mars, der eigentlich nur Forschern als wissenschaftliche Einrichtung dienen sollte, bevor diese durch eine Katastrophe komplett von der Erde abgeschnitten werden (Weisser Mars, 1999).
Menschen wie Götter (1966) haben bei Sergej Snegow eine perfekte überlegene Zivilisation erschaffen, während dieser Schöpfungsakt in Theresa Hannigs Pantopia (2022) kurzerhand von einer Software übernommen wird.
Gibt es denn auch Visionen zur Rettung unseres Ökosystems? Sicher doch. Den Anfang machte hier Ernest Callenbach mit seinem bemerkenswerten Roman Ökotopia (1975); mit dem Klimawandel und wie man ihn bekämpft beschäftigt sich Kim Stanley Robinson in Das Ministerium für die Zukunft (2021).
Folgen Sie uns in eine bessere Zukunft und lassen sich von diesen und vielen anderen Werken in eine schöne neue Welt entführen!
Wie immer viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Georg Honold und das Team Villa Fantastica